Kivelingshalle

- Ein Traum wird Wirklichkeit -

 
Mit der Einweihung der Kivelingshalle an der Alten Rheiner Straße ist für die Lingener Bürgersöhne ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen.
 

Endlich können die Stadttore und weitere Utensilien des Bürgersöhne - Aufzuges zur Ausrichtung des mittelalterlichen Stadtfestes in einer Halle trocken und stadtnah gelagert werden. Mit zunehmender historischer Ausprägung des mittelalterlichen Marktreibens stieg auch die Menge der hierfür erforderlichen Ausrüstung. Insbesondere die Anschaffung der Stadttore, aber auch viele mühevoll zusammengebaute und zur Wiederverwendung bei künftigen Kivelingsfesten konzipierte historische Marktstände mussten zwischen den Festjahren untergebracht werden. Nachdem einige zwischenzeitlich genutzte Lagerflächen wieder verlassen werden mussten, war schließlich klar, dass nur eine langfristige Lösung in Frage kommen würde. Ebenfalls sollten die einzelnen Sektionen die Möglichkeit bekommen, ihre zum Teil umfangreichen Bauten für das Kivelingsfest einzulagern, um diese beim nächsten Fest wieder einsetzen zu können. Außerdem sollte Platz zum Bauen von neuen Ständen geschaffen werden, der bis dahin von den einzelnen Sektionen in Eigenregie gesucht werden musste. Aus dieser ldee heraus wurde die Möglichkeit eines zentralen Lagerortes in Betracht gezogen, der auch die Unterbringung des immer weiter wachsenden Kostümfundus mit einbeziehen sollte.

Die Anforderungen waren damit ausgelotet und mit diesen Vorstellungen machte man sich auf die Suche nach einer geeigneten Lösung. Im Jahr 1996 wurde bereits über die Anmietung einer Lagerhalle nachgedacht, wofür sich allerdings kein passendes Objekt fand. Als dann nach dem Kivelingsfest 2002 die Bestände der einzelnen Sektionen immer größere Ausmaße angenommen hatten, lotete der damalige Kivelingskommandeur Mathias Göken gemeinsam mit dem Bürgerschützenkommandeur Klaus Rosemann und dem Schatzmeister der Bürgerschützen Rudolf Kruse die Möglichkeit aus, eine Halle zu kaufen oder zu bauen. Eine ldee war geboren - aber die Frage der Finanzierung stand ungelöst im Raum. Gemeinsam mit dem Förderverein der Kivelinge wurden die Stadt Lingen und der Landkreis wegen möglicher Fördergelder angesprochen. Nach anfänglicher Skepsis in den Reihen der Kivelinge und des Fördervereins, räumten schließlich beide Vereine auf ihren Generalversammlungen 2003 dem Projekt ,,Kivelingshalle" höchste Priorität ein und bekundeten den grundsätzlichen Willen einer zügigen Umsetzung dieser Überlegungen. Bis dato war noch nicht klar, ob eine vorhandene Immobilie erworben und ggf. renoviert werden sollte, oder ob ein Neubau in Frage kommen würde. Nach ersten Planungen auf einem unbebauten Grundstück am Husarenweg (Industriegebiet Schillerstraße), war dann Ende 2003 die Lösung gefunden - die ausgediente Viehhalle sollte der Alten Rheiner Straße sollte das neue Zuhause für das Inventar der Kivelinge werden. Die zentrale Lage und die damit kurzen Wege zur Innenstadt, sowie die ausreichende Lagerfläche gaben den Ausschlag für die Zustimmung. Der Zustand der Halle lies jedoch zu wünschen übrig, was die Kivelinge aber nicht abschreckte, sich diesem Projekt zu stellen.
 
 


Kurzerhand wurde ein Bauausschuss gegründet, dessen Vorsitz Klaus Rosemann übernahm. Er suchte sich fachkundige Unterstützung aus den Reihen der Kivelinge, Bürgerschützen und des Fördervereins. Mark Hofschröer, Kai Hüsken, Burkhard Kirchhoff, Ludwig und Christof Nottbeck, Laurenz Pott, Carsten Ripperda und Jens Westenberg trafen sich schließlich mit Klaus Rosemann zu einer ersten Baustellenbegehung Anfang Januar 2004 und stellten fest, dass hier einiges zu tun war und die Realisierung nur durch gesammelte Kräfte und viel Eigeninitiative aller Kivelingssektionen möglich sein würde. Am 6. März 2004 fiel der Startschuss und die Arbeiten begannen.

Der Boden musste erneuert, die Stahlkonstruktion entrostet, das Dach komplett neu gedeckt und eine Heizungsanlage installiert werden. Rolltore und Fenster wurden montiert und ein frischer Anstrich auf Decken, Wände und Fassaden aufgebracht. Die Räume für den Kostümfundus, sanitäre Anlagen und ein Büroraum mit Küche wurden eingerichtet. Der Bauausschuss erstellte Arbeitspläne für die einzelnen Sektionen, die die ihnen aufgetragenen Arbeiten mit großer Einsatzbereitschaft und enormem Zeitaufwand erledigten. Des Weiteren wurden ortsansässige und dem Kivelingsverein nahe stehende Firmen angesprochen, die bei der Umsetzung des Projektes behilflich waren.

Nach nur acht Monaten Bauzeit und insgesamt über 3.100 Kivelingsarbeitsstunden fand schließlich am 6. November 2004 die offizielle Einweihung der Halle statt. Zu diesem Anlass waren alle am Bau beteiligen Firmen. Die Vertreter der Stadt, des Landkreises der Johann-Alexander-Wischniewsky-Stiftung und der Sparkassenstiftung, die Fördervereinsmitglieder und natürlich alle Kivelinge eingeladen, um das gelungene Bauvorhaben zu begutachten. Ein ausgiebiges Fest wurde gefeiert. Nur durch den unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten konnte dieses Bauvorhaben realisiert werden, auf das der Kivelingsverein heute stolz sein kann.

An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben – ein Projekt, das beispielhaft ist für Eigeninitiative, die sich gelohnt hat!

[Quelle: Ripperda, Carsten; Kivelingszeitung 2005, Seite 88]